Verbraucher
Verbraucher sind Wasseraufnehmer und -einleiter zugleich. Sie können als kommunale oder industrielle Wasserwerke mit anschließendem Versorgungsnetz interpretiert werden, die Trinkwasser- oder Brauchwasser benötigen und zeitverzögert wieder über Kanalisation und Kläranlage an ein Gewässer abgeben. Die Zeitverzögerung gibt an, wie lange sich die Wassermenge im Verbraucher durchschnittlich aufhält bis sie wieder als geklärtes Abwasser im Gewässer erscheint. Der Verbraucher ersetzt eine detaillierte Simulation eines Stadtgebietes mit Kanalisation. Ist jedoch eine differenzierte Betrachtung von Stadtgebieten geboten, kann dies mit Hilfe von urbanen Einzugsgebieten, Rohrleitungen und Speichern als Rückhaltebauwerke der Kanalisation geschehen.
- Bedarfsverhalten
- Das Bedarfsverhalten gibt Aufschluss über die erwünschten Wassermengen. Die Definition dieser Wassermengen ist über zwei Optionen möglich.
- - als konstante Ganglinie, die sich Tages-, Monats- und Jahresweise wiederholt
- - als gemessene oder generierte Zeitreihe aus der Zeitreihenverwaltung
- Zuschussverhalten
- Ein Verbraucher kann aus verschiedenen wasserwirtschaftlichen Systemen bzw. Einzugsgebieten Wasser zur Deckung seines Bedarfs erhalten. Besitzt nun ein Verbraucher eine Wasserbezugsquelle, die sich außerhalb des betrachteten Systems befindet, so liegt eine Einleitung bzw. ein Zuschuss in das System vor. Die Bestimmung des Zuschussverhaltens erfolgt analog dem Bedarfsverhalten über zwei Optionen.
- - als konstante Ganglinie, die sich Tages-, Monats- und Jahresweise wiederholt
- - als gemessene oder generierte Zeitreihe aus der Zeitreihenverwaltung
- Wiedereinleitung in das System
- Überleitung in andere Einzugsgebiete
- Genau wie ein Verbraucher Zuschuss aus Fremdgebieten beziehen kann, so kann er auch Wasser an Gebiete außerhalb des betrachteten Systems abgeben. Eine solche Situation liegt dann vor, wenn ein Wasserwerk mehrere Versorgungsgebiete bedienen muss, wobei mindestens eines nicht Bestandteil des zu simulierenden Systems ist. Das Entlastungsverhalten einer Kanalisation in ein Fremdgebiet kann über diese Methode vereinfacht abgebildet werden. Dieses Verhalten entspricht der Simulation von Überleitungen in andere Einzugsgebiete.
- In solch einem Fall verhält sich ein Verbraucher wie ein Aufteilungsbauwerk, wobei drei verschiedene Konzepte denkbar sind (genaue Erläuterung der Optionen finden sich beim Element Verzweigung.
- - Schwellwertkonzept
- Überschreitet das vom Verbraucher zum System zurückfließende Wasser einen bestimmten Grenzwert, wird der über dem Grenzwert liegende Anteil abgeschlagen bzw. nicht mehr in das System zurückgeleitet.
- -Prozentuale Aufteilung
- Ein bestimmter Prozentsatz des vom Verbraucher zum System zurückfließende Wassers wird als Abschlag in andere Einzugsgebiete behandelt und nicht mehr in das System zurückgeführt.
- -Aufteilung gemäß einer Kennlinie
- Die Höhe des Abschlags in andere Gebiete erfolgt in Abhängigkeit der aktuellen vom Verbraucher zurückfließenden Menge.
Die Volumenströme eines Verbrauchers sind in der folgenden Abbildung veranschaulicht.