Bewirtschaftungsmodell: Unterschied zwischen den Versionen

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Zum bestmöglichen wasserwirtschaftlichen Betrieb von Speichersystemen sind Handlungsanweisungen erforderlich, die eindeutig festlegen wie bei gegebenen Systembelastungen und -zuständen Wasser gespeichert, abgegeben oder verteilt werden soll. Die Summe dieser Anweisungen wird in einem Betriebsplan zusammengefasst. Ein Betriebsplan kann sich aus vielen Einzelvorschriften zusammensetzen, z.B. die Einhaltung einer Abgabe in Abhängigkeit des Speicherinhalts. Eine Einzelvorschrift kann wiederum als Betriebsregel bezeichnet werden.
Die Bewirtschaftung der wasserbaulichen Infrastruktur, wie z.B. Talsperren und Wehre, kann entscheidend den Wasserhaushalt in einem Flussgebiet beeinflussen. Wasser wird dabei zurückgehalten, abgegeben oder verteilt und zwar nicht rein auf hydraulischen Randbedingungen basierend, sondern konkreten Betriebsregeln folgend. Oftmals sollen verschiedene konkurrierende Nutzungen ermöglicht und Ziele an verschiedenen Stellen im Flussgebiet erreicht werden (Wasserversorgung, Hochwasserschutz, Niedrigwasseraufhöhung, Energiegewinnung, Einhaltung von Mindestabgaben, Freizeitnutzung), so dass der Betriebsplan, der die die Handlungsanweisungen zur Abgabe von Wasser beschreibt komplex werden kann.
 
Talsim-NG bietet eine sehr flexible Möglichkeit selbst komplexe [[Betriebsregelkonzept|Betriebspläne]] modelltechnisch abzubilden und damit die [[Beschreibung der Systemelemente|Systemelemente]] [[Speicher]] und [[Verzweigung]] zu regeln.
Da die Formulierung einer Betriebsregel immer mit einem korrigierenden Eingriff in das natürliche Abflussverhalten in Verbindung steht, muss zu ihrer Ausführung die Möglichkeit zur Durchflussänderung gegeben sein. Dazu sind nur wenige wasserwirtschaftliche Elemente geeignet. In Talsim-NG werden diese normalerweise [[Speicher]] mit regulierbaren Auslässen sein. Ansonsten stehen variable [[Verzweigung|Aufteilungsbauwerke]] oder veränderliche Wehre zur Verfügung.
 
Der Zweck aller Betriebsregeln liegt in der Anpassung wasserwirtschaftlicher Systemzustände zur Einhaltung vorgegebener Zielvorstellungen. Dabei ist es unerheblich an welchem Ort die zu regelnden Systemzustände und Zielgrößen auftreten, solange über eine Änderung an den Systemzuständen die Zielgrößen beeinflusst werden können.

Version vom 10. Juni 2019, 07:12 Uhr

Die Bewirtschaftung der wasserbaulichen Infrastruktur, wie z.B. Talsperren und Wehre, kann entscheidend den Wasserhaushalt in einem Flussgebiet beeinflussen. Wasser wird dabei zurückgehalten, abgegeben oder verteilt und zwar nicht rein auf hydraulischen Randbedingungen basierend, sondern konkreten Betriebsregeln folgend. Oftmals sollen verschiedene konkurrierende Nutzungen ermöglicht und Ziele an verschiedenen Stellen im Flussgebiet erreicht werden (Wasserversorgung, Hochwasserschutz, Niedrigwasseraufhöhung, Energiegewinnung, Einhaltung von Mindestabgaben, Freizeitnutzung), so dass der Betriebsplan, der die die Handlungsanweisungen zur Abgabe von Wasser beschreibt komplex werden kann. Talsim-NG bietet eine sehr flexible Möglichkeit selbst komplexe Betriebspläne modelltechnisch abzubilden und damit die Systemelemente Speicher und Verzweigung zu regeln.